So schnell vergeht ein Jahr – Mein erstes Jahr als Jugendreferentin

Wenn ich auf mein erstes Jahr als Jugendreferentin hier im Strohgäu zurück blicke, fallen mir zuerst die vielen lieben Menschen ein, die ich kennen gelernt habe, die helfenden Hände, die mir gereicht wurden und die zahlreichen schönen Projekte mit euch Jugendlichen.

Wie sieht eigentlich der Arbeitsalltag einer Jugendreferentin aus? Diese Frage stellte ich mir im Oktober 2015 auch. Heute, ein Jahr später, kann ich es Ihnen und euch sagen.

Jeder Tag ist anders

Mal beginnt der Dienst früh um 6:30 Uhr mit einem Gemeinsamen Frühstück, wenn sich Jugendliche treffen, um gemeinsam eine Woche im Gemeindezentrum zu leben. An einem anderen Tag wird man auf einer Sommerfreizeit von lauter Musik geweckt, um dem Motto „Ich packe meinen Koffer“ gerecht zu werden und den „Flieger“ in ein anderes Land nicht zu verpassen. Doch manchmal darf es morgens auch etwas länger dauern. Dann, wenn sich am Abend eine Sitzung oder ein Nachtreffen ankündigt. Bei lebendigen Diskussionen und dem Schmieden von Plänen, kann es auch schon mal Mitternacht werden. Doch egal ob früh morgens oder spät am Abend, es erfüllt mich, wenn ich auf motivierte Ehrenamtliche treffe, denn das ist keine Selbstverständlichkeit.

Woran gearbeitet wird

Ich arbeite daran die Seelsorgeeinheit Strohgäu im Bereich Jugendarbeit zu vernetzen, kirchenfremde Jugendliche mit attraktivem Angebot anzusprechen und einen Ort zu schaffen, an dem sich jeder einzelne mit seinen Stärken und Ideen einbringen kann.

Die Hauptzielsetzungen meiner Projektstelle sind kurz gesagt folgende:

  • Vernetzung der bisher bestehenden Angebote für Jugendliche auf Gemeinde- und SE-Ebene
  • Schaffung von spirituellen Angeboten für Jugendliche und damit verbunden die Erschließung von neuen Zielgruppen insbesondere kirchenfernen Jugendlichen
  • Stärkung des sozialen Bewusstseins von Jugendlichen durch diakonische Angebote bzw. Aktivitäten

Was bis jetzt geschah

Nach den Vorstellungsgottesdiensten im Oktober hatte ich die Gelegenheit, die Seelsorgeeinheit kennen zu lernen. Ich stellte mich den KGRs, diversen Einrichtungen, wie Schulen, Seniorenheimen, Jugendhäusern und Kommunen vor und machte mich bekannt mit allem was Rang und Namen hat, um mich gut zu vernetzen und die von der Bischof-Moser-Stiftung geschaffen Stelle zu kommunizieren. Dabei entstanden erste Projektideen für die Firmvorbereitung. Die Planung, Organisation und Durchführung der Firmvorbereitung zählte zu meiner ersten großen Aufgabe als Jugendreferentin. Ich war bereit, zusammen mit der Unterstützung vom Pastoralteam, die Herausforderung anzunehmen und dem Konzept einen frischen Wind zu verleihen.

Dank der vielen freiwilligen Helfer waren die Firmlinge mit der Firmvorbereitung und dem Firmgottesdienst sehr zufrieden. „Die Gruppenstunden waren interessant und angenehm. Ich habe viel von den Stunden mitgenommen und das Projekt hat auch Spaß gemacht.“ hieß es in einer der vielen Rückmeldungen. Auch die Taizé-Fahrt im Rahmen der Firmung bereitete mir und den 56 Teilnehmern große Freude.

Diese Ziele werden umgesetzt

Nicht nur in den Firmpojekten und Aktionen außerhalb der Firmvorbereitung, kommt man dem Projektziel Stück für Stück näher, auch in der ökumenischen und kommunalen Zusammenarbeit. So wurden nicht nur Aktionen wie die ButterBrotBande fortgesetzt, es entstanden bislang auch neue Projekte, wie das ökumenische Jugendgottesdienst Team im Münchingen oder das Jugendteam in Schwieberdingen, das sich für Flüchtlinge engagiert.

Was steht an

Wenn ich in mein zweites Jahr blicke, freue ich mich auf die Handy Aktion, bei der wir alte Handys hinten in der Kirche sammeln. Der Erlös vom Recycling kommt verschiedensten sozialen Projekten zugute. Wer mehr zu unseren Aktionen erfahren möchte, kann gerne auf unserer neu entstandenen KJS Jugendwebseite rumstöbern. Auch diese Webseite entstand im Rahmen eines Firmprojekts und freut sich 2017 mit spannenden Projekten, Aktionen und Events bestückt zu werden.

Und auch für die 150 Gefirmten in der SE, geht es mit dem Trainee-Programm im Herbst weiter. Wer also 13-18 Jahre alt ist, Spaß an der Teamarbeit hat und Lust hat seine Fähigkeiten und Grenzen zu erproben, ist bei dem Trainee-Programm, einer Gruppenleiterausbildung auf Gemeindeebene, genau richtig. Gerne dürfen sich Interessierte noch nachträglich bei mir melden. Ich würd mich freuen.

Des Weiteren können wir uns über eine FSJ-lerin namens Christin Plundrich freuen. Nach Absprache mit allen KGRs freut es mich, dass die Gemeinden Möglingen, Schwieberdingen und Münchingen/Hemmingen der Finanzierung einer FSJ Stelle zugestimmt haben.

Ziele in nächster Zeit

Was ich gelernt habe ist, dass man das Ziel einer guten Jugendarbeit und einem lebendigen Gemeindeleben nur dann erreicht, wenn man hinhört, was die Jugendlichen bewegt, wenn man Ideen und Projekte zusammenführt und Synergien nutzt, sowie neue Wege in der Umsetzung wagt zu gehen. Ich bin sehr motiviert die Ziele der SE zu erreichen. Um diesem Projekt jedoch Erfolgschancen auszurechen, braucht es auch Sie und euch liebe Gemeindemitglieder. Es braucht Ihre/eure Ideen, die Bereitschaft Angebote außerhalb der Gemeinde anzunehmen sowie auch weiterhin Ihr/euer Engagement mit mir an einer lebendigen und jungen Kirche zu arbeiten.

Ich bin kein Entertainer oder Animateur, kein Jugendfänger, der die Kirchen mit jungen Leuten füllen kann. Eine Gemeinde lebt aus sich heraus und ich sehe mich als Koordinatorin und Unterstützerin, die versucht mit Ihnen/euch neue Wege zu gehen und Ihre/eure Ideen mit umzusetzen.

Eines meiner Ziele ist es, mit ihnen zusammen einen Jugendausschuss auf SE-Ebene zu gründen. Zu meiner Freude, haben sich dazu bereits Interessenten aus allen fünf Gemeinden gefunden, die im September das erste Mal zusammen kamen. Wer Interesse hat in der Jugendarbeit tätig zu werden, ist herzlich in den Kreis eingeladen. Ein weiteres Anliegen von mir ist es, die SE-Band zu unterstützen. Ich finde es super, wenn sich Jugendliche der Musik widmen, egal ob im Chor oder in einer Band. Dies muss unterstützt werden. Jeder soll sein Talent in die Gemeinschaft und zum Lob Gottes einbringen können. Die christliche Gemeinschaft soll Spaß machen, ganz ohne Leistungsdruck.

Wir sind doch alle Christen, die an einem Strang ziehen, die ab und an zwar verschiedene Meinungen und Ansichten haben, doch ein Ziel: Mit Spaß und Freude, die Frohe Botschaft zu leben und zu verkünden. Das ist es, was ich auch den Jugendlichen vermitteln möchte.

Auf den folgenden Pinnwänden können Sie sich und könnt ihr euch einen kleinen Eindruck über das Projekt „Seelsorge-Netzwerk-Jugend“ verschaffen und sehen was sich in unserer SE bereits bewegt.

Doch vorher noch ein herzliches Dankeschön an Sie und euch alle, für die herzliche Aufnahme und das Vertrauen, das Sie mir entgegenbringen. Ich fühle mich hier in Ihrer SE sehr wohl und kann sagen, dass ich angekommen bin und mich unheimlich auf die nächsten Jahre freue.

Vielen Dank!

Ihre und eure Luise Schadt